Arten der Gewässerlebensräume und Verlandungszonen

Knappteich4(c)Kerstin Friebe Bereits seit dem 13. Jh. fand in der Oberlausitz die Teichfischerei statt. Ab dem 16. Jh. wurden Teichwirtschaften aufgebaut, indem auf grundwassernahen Standorten oder in aufgelassenen Torfstichen und Lehmgruben Teiche angelegt wurden.

Damit entstand eine Teichlandschaft, die auch heute noch kennzeichnend für das Gebiet ist.

Weißer Schöps, Raklitza sowie ein ausgedehntes Grabensystem sind einerseits Wasserlieferant für die Teichbespannung, andererseits - ebenso wie die Teiche - Lebensraum vieler Arten wie Krebsschere, Froschkraut, Froschbiss und Spitzblättriges Laichkraut.
 

 

Knappteich in der Teichgruppe Oberspree (Foto: Kerstin Friebe)

Froschbiss(c)Dieter Zarth   Die Krebsschere (Stratiotes aloides) besiedelt
  nur ständig wasserführende Gewässer, da die
  Pflanze und ihre Vermehrungsorgane bei 
  Austrocknung absterben. In Sachsen zählt sie
  zu den vom Aussterben bedrohten Arten.

  Der Froschbiss (Hydrocharis morsus-ranae) ist
  eine Wasserpflanze stehender, windgeschützter,
  nährstoffreicher Gewässer und wächst auch
  zwischen Röhricht und Seggenbülten.
  Er reagiert ebenfalls empfindlich auf
  Teichtrockenlegung.

  Krebsschere (rechts) und Froschbiss (links)
  (Fotos: Dieter Zarth)

Krebsschere(c)Dieter Zarth

Froschkraut(c)Dieter Zarth Das Froschkraut (Luronium natans) besiedelt flache, zeitweise trocken fallende Ufer stehender Gewässer auf Sand- und Schlammböden und bildet nach Trockenfallen des Standortes Landformen aus. Es kann in kurzer Zeit große Bestände ausbilden, kann sich als konkurrenzschwache Art jedoch nur in nährstoff- und kalkarmen Gewässern dauerhaft gegenüber anderen Arten durchsetzen. Das Froschkraut gehört zu den europaweit gefährdeten Arten und ist im Anhang II und IV der FFH-Richtlinie aufgeführt.

 

 

Froschkraut (Foto: Dieter Zarth)

Die ausgedehnten Verlandungszonen im Bereich der Tiefzüge und des Neuteiches mit Vorkommen von Faden-, Steif- und Schnabelseggen- sowie Wollgrasriedern stellen eine Besonderheit des Gebietes dar.

Rundbl Sonnentau(c)Mario Trampenau   Der Rundblättrige Sonnentau (Drosera rotundifolia) und
  Mittlere Sonnentau (Drosera intermedia) sind in Sachsen
  ebenfalls als stark gefährdet eingestuft und kommen zer-
  streut in den von Schmalblättrigem Wollgras dominierten,
  nicht zu nassen Verlandungsbereichen vor.
  Sie besiedeln nährstoffarme Torfböden, anmoorige Torf-
  und Mineralböden und dauernd feuchten Sand, wobei der
  Rundblättrige Sonnentau auch in Torfmoospolstern
  wachsen kann.

  Die in Sachsen als stark gefährdet eingestufte
  Rosmarinheide (Andromeda polifolia) kommt auf
  Moorbulten in Wollgras-Beständen in den
  Versumpfungsmooren sowie auf Rabatten am Rande
  der Verlandungszonen vor.

 

 

  Rosmarinheide(c)Kerstin Friebe   
Rundblättriger Sonnentau (Foto: Mario Trampenau)                          Rosmarinheide (Foto: Kerstin Friebe)

 

 


 

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