Maßnahmen innerhalb der Projektlaufzeit (1997-2006)
Grunderwerb
Erste Maßnahmen wurden bereits während der Erstellung des PEPL begonnen, u. a. wurden ab 1998 Flächen – überwiegend Waldflächen im bzw. nahe dem Kerngebiet - erworben.
Maßnahmen an Gewässern
Oberste Priorität hatte die Stabilisierung des Gebietswasserhaushaltes, da insbesondere die Meliorationsanlagen auf landwirtschaftlich genutzten Flächen zu einem erheblichen Wasserabfluss aus dem Gebiet führten, dessen Auswirkungen bis in die Kerngebiete spürbar waren. Durch die Verhinderung unnötiger Abflüsse sollte das gesamte System der eng verzahnten Feuchtbiotope und daran gebundener Tier- bzw. Pflanzenarten stabilisiert und die insgesamt angespannte hydrologische Situation verbessert werden. So wurden während der Projektlaufzeit mehrere Stauanlagen und Stauschwellen neu gebaut bzw. erneuert, um eine zielgerichtete Grundwasserregulierung zu ermöglichen, die sowohl den Naturschutzzielen dient, als auch die Interessen der Landnutzer berücksichtigt. (Foto: Kerstin Friebe)
Die Auftrennung zusammengelegter Teiche sollte zu einer höhere Strukturvielfalt und besseren Artenausstattung führen. Gleichzeitig wurde damit eine differenzierte Teichbewirtschaftung ermöglicht.
Im Besonderen ist hier der Erlteich in der Teichgruppe Daubitz zu nennen, der zwischen 1999 und 2001 in die ursprünglichen Teiche aufgeteilt wurde. Am Großteich in der Teichgruppe Niederspree erfolgten darüber hinaus Maßnahmen wie beispielsweise die Revitalisierung von Dammresten, die Stabilisierung der Teichdämme sowie die Schaffung von Flachwasserbereichen zwischen neu errichteten Wellenschutzanlagen und Teichdämmen. (Foto: Fritz Brozio)
Bis Mitte des letzten Jahrhunderts kam das Froschkraut (Luronium natans) an mehreren Teichen im Projektgebiet vor, verschwand jedoch im Zuge der intensiveren Bewirtschaftung der Teiche. Zur Förderung des Froschkrautes wurden 2003 ca. 1,5 ha im Süden des Frauenteiches durch einen Damm abgetrennt, um einen von der Teichbewirtschaftung weitgehend unbeeinflussten Bereich zu schaffen, den heutigen Froschteich. Erste Erfolge konnten im Rahmen des Monitoring bereits 2 Jahre später festgestellt werden. (Foto: Archiv)
Als Maßnahme zur Förderung der Quappe (Lota lota) wurde das Raklitza-Wehr südlich der Teichgruppe Daubitz mit eine Fischaufstiegsanlage ausgestattet, so dass der gesamte Lauf der Raklitza für die Laichwanderung durchgängig geworden ist. (Foto: Fritz Brozio)
Im Kerngebiet wurden 6 Kleingewässer neu angelegt und 2 stark verlandete Gewässer renaturiert. Jeweils ein Gewässer mit Grundwasserschluss wurde in vier der aufgelassenen Teiche der Teichgruppe Oberspree angelegt. Insbesondere Amphibien dienen sie im Frühsommer als Rückzugsbereich, wenn die im Frühjahr noch gut gefüllten Teiche je nach Witterung auch mal schnell trocken fallen. (Foto: Archiv)
Maßnahmen im Wald
Um das im Pflege- und Entwicklungsplan gestellte Ziel, die Waldentwicklung an der heutigen potentiell natürlichen Vegetation auszurichten, zu erfüllen, wurde auf 30 % der Waldfläche bereits innerhalb der Projektlaufzeit mit notwendigen forstlichen Maßnahmen begonnen. Für die langfristige Umsetzung der Ziele wurde ein Bewirtschaftungsvertrag mit dem Staatsbetrieb Sachsenforst abgeschlossen. Zu den begonnenen Maßnahmen zählen insbesondere die Übernahme und Förderung von Naturverjüngung durch die Auflichtung des Kiefernschirmes und den Schutz vor Wildverbiss (Zaunbau), die Entfernung nicht standortheimischer Baumarten sowie der Waldsaumaufbau.
Aufgelichteter, gezäunter Kiefernbestand (Foto: Archiv)
Maßnahmen im Offenland
Die Erfassungsarbeiten zum Pflege- und Entwicklungsplan ergaben, dass bei vielen der Grünlandflächen ein hoher Pflegebedarf bestand. Teilweise war die Nutzung kleinerer Wald- und Streuwiesen komplett aufgegeben worden, so dass diese bereits stark verbuscht waren. Im Pflege- und Entwicklungsplan wurden Maßnahmen für diese aus vegetationskundlicher und floristischer Sicht oft wertvollen Flächen erarbeitet. Insgesamt wurden im Kerngebiet 16 aufgelassene Wald- und Streuwiesen mit einer Fläche von ca. 11 ha ersteingerichtet und in eine dauerhafte Wiesenpflege überführt.
Besucherlenkende Maßnahmen
Neben der Festlegung und Beschilderung eines Wanderwegesystems zur Lenkung des zunehmenden Besucherstromes, wurden auch zwei Beobachtungstürme errichtet.
Beobachtungsturm im Teichgebiet
Niederspree (Foto: Archiv)
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